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Grüsse aus dem "Wilden Norden"!

 
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chili-bäng-bäng
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Posted: Tue Jun 05, 2007 2:39 pm    Post subject: Grüsse aus dem "Wilden Norden"!Reply with quote

Servus,
Tja, was soll ich sagen? ich sitz hier grad im Indymediazelt in Rostock, Tag 4 der Proteste. Seitdem wir am Donnerstag losgefahren sind ist einiges passiert, positives und negatives. Die Auftakt-Demo war riesig, soviel Menschen hab ich noch nie auf einem Haufen gesehen, die Zahl von 80.000 ist realistisch. Wir haben uns in den internationalistischen Block relativ weit hinten eingereiht, also im "bösen BlackBloc". Während der Demo war die Polizeipräsenz sehr positiv zurückhaltend. Wahrscheinlich, weil sich ca. 4000-5000 im BlackBloc befanden. Dieser sieht die alleinige Präsenz der Bullen bei der Demo schon als Provo an und reagiert dementsprechend heftig. Ihr Konzept ist quasi: wenn sich die Bullen komplett zurückhalten, mit wenig sichtbarer Präsenz, dann bleibt die Demo friedlich, bei massiver Präsenz krachts! Dies war dann bei der Abschlusskundgebung der Fall. Zu beobachten waren aus einiger Entfernung vereinzelte Würfe auf Polizisten, aber kein Hagel oder vergleichbarer massiver Angriff. Die Polizei reagierte jedoch total falsch, indem sie den Block spaltete und massiv Knüppel und Pfefferspray einsetzte. Sie rannten immer wieder ziellos in die Demonstranten, ohne zwischen friedlichen und Werfern zu unterscheiden, da die Demonstranten massiv in der Überzahl waren, wurden die Bullen immer wieder gekesselt und massiv mit allem möglichem eingedeckt. Hätten sie sich nach den ersten Würfen zurückgezogen, wäre nichts passiert!!! So gab es halt die obligatorische Straßenschlacht, die offentsichtlich sehnsüchtig von der Presse und der Politik erwartet wurde...

Der gestrige Tag war überschattet von Polizeireppression: Eine Demo mit der Thematik des "Freedom of Movements" wurde 3 Stunden an dem Auftaktplatz von Wasserwerfern und Räumpanzern eingekesselt. Die fadenscheinige Begründung, es hätten sich Leute vermummt. Dies stimmt absolut nicht, ich bin mehrmals um die Demo gelaufen, es war kein einziger Vermummter zu sehen. Eine Reaktion seitens der Demonstranten sollte provoziert werden, sie liessen sich jedoch nicht daruf ein, weil unter ihnen sich auch einige Flüchtlingen ohne legalen Aufenthaltsstatus befanden. Die Demo wurde dann kurz vor der Innenstadt von den Bullen aungehalten und nicht weitergelassen. Begründung: Die Demo sei zu groß, statt 2000 angemeldeten seinen 10-15000 anwesend. Das 2 Tage zuvor 80000 durch die iNNENSTADT liefen haben sie wohl vergessen...

Gruss aus dem wilden Norden

stay rude stay rebell!
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chili-bäng-bäng
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Posted: Mon Jun 18, 2007 11:09 am    Post subject:Reply with quote

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,487554,00.html
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chili-bäng-bäng
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Posted: Mon Sep 24, 2007 6:15 pm    Post subject:Reply with quote

demo am sa. in berlin "frieheit statt angst-stoppt den überwachungsstaat" mit ca. 15.000 teilnehmern ein voller erfolg - bis auf die tatsache, dass davon kaum in den medien berichtet wurde. lieber wird über demonstranten in birma berichtet...die demo war geprägt von einer großen vielfalt der teilnehmer - es gab ca. 50 versch. gruppen, die zum protest gegen vorratsdatenspeicherung, überwachung im allgemeinen und polizeistaatsmaßnahmen im speziellen zur demo aufriefen.

so marschierten ärzte, partiemitglieder der fdp und linken (erkennbar an einigen fahnen), bürgerrechtler, hedonisten, schwulen -und lesben vereinigungen, individualisten und autonome in der selben demo. interesante mischung also....
am auffälligsten und zugleich am größten war wohl der böse "schwarze block", den die "bild" doch nach rostock so wunderbar der weltöffentlichkeit erklärte, der am anfang sehr verprengt war und sich erst im verlauf der demo geschlossen formierte. nach vorsichtiger schätzung war dieser ca. 2000-3000 menschen umfassend. teilweise vermummt (passt gerade bei dem demoanlass sehr gut) und endlich mal wieder mit langen seitentranspis bestückt zog mensch die ersten 2/3 der strecke laut, aber friedlich vom brandenburger tor aus los. dann aber meinten wohl einige übermotivierte bullen dem friedlichen charakter der demo ein ende bereiten zu müssen. da mensch bei jeglicher demo seitentranspis nicht über 1,50m seitenlänge mitführen darf (eine ordnungswidrigkeit) und die mitgeführten diese länge um einiges überschritten - wer will schon seine meinung auf 1,50m beschränken lassen? - wurde gegen ende 2x brutal in die demo geknüppelt, pfefferspray und fäust eingesetzt um ordnungswidrigkeiten zu unterbinden. straftaten wie gefährliche körperverletzung vs. ordnungswidrigkeit und verbalradikalität.
das resultat: offiziell ca. 32 verletzte demoteilnehmer und 8 verletzte bullen (alle 8 aufgrund des eigenen pfeffersprayeinsatzes, welches sich sehr weit in der luft verteilt und mensch auch trotz einer distanz von 5m oder mehr heftig am würgen und luft schnappen ist, kein tolles gefühl...)

in den medien nennt man diese brutalität dann "rangeleien zwischen demonstrationsteilnehmern und der polizei". die ard berichtet lieber über demo in birma - war ihen wahrscheinlich zu wenig gegenwehr in form von ausschreitungen gegenüber der polizei nach ihren provokannten aktionen...

fazit: wer unbeschadet demonstrieren will muss am besten ne fdp/dielinke fahne tragen oder sich weit entfernt von schwarzgekleideten menschen aufhalten - wer jedoch seine meinung nicht auf 1,50m beschränken und sein recht auf demonstartionsfreiheit sich nicht vom staat oder diversen parteien, bzw. der polizei diktieren lässt, der nimmt z.t. schwere körperverletzungen und eine festnahme wegen einer ordungswidrigkeit in kauf.

in diesem sinne george orwell aus 1984: "Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke"

die freiheit stirbt mit sicherheit!
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